WDL Demo Rss

Wenn Verbrechen offiziell legal werden.

"Wolfgang Hetzer sagt, dass die globale Organisierte Kriminalität in ihrem ungebremsten Drang nach Rendite nur die ultimative Ausprägung eines regellosen globalen Kapitalismus sei. Müsste man im Kampf gegen das Verbrechen also nicht das Ökonomische in den Mittelpunkt rücken: mehr über Angebot und Nachfrage nachdenken – und weniger über Schuld und Sühne?"

Tja, gute Frage. Alle Drogen legalisieren und vom Staat kontrolliert abgeben lassen? Aber dann, was geht mich das an, ich bin ja nicht heroinsüchtig.

Und Ritalin (das nehme ich) oder Zucker (den liebe ich definitiv) oder Xylometazolin u.ä. (das nehme ich nicht, macht extrem schnell süchtig und ist in vielen Schnupfenmitteln wie Xylo-mepha, Vicks Medinait, Otrivin, Nasobol, Amavita, Vicks Sinex etc.) werden in unserer Kultur ja immer noch nicht offiziell als Drogen behandelt (auch wenn es natürlich erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Stoffen gibt!).

Oder können wir es doch steuern? Geht nicht jeder Franken, den man Drogensüchtigen "spendet" – so gut man es auch meint – direkt am Fiskus vorbei und in die fragwürdigsten Kanäle wie Frauenhandel, Organhandel, Drogenhandel, illegale Abfallentsorgung…?

"Die Industrie des globalen Verbrechens folgt ökonomischen Prinzipien. Das Risiko bei der Überwindung nationaler Grenzen bestimmt Kosten und Preise."
[…]
"Früher, vor dem Fall der Mauer, seien vor allem Mädchen aus Südostasien in die Berliner Bordelle geschafft worden. Heute dominierten wegen veränderter Nachfrage sowie geringerer Anwerbe- und Transportkosten Frauen aus Osteuropa."
[…]
"Täglich besuchen Zehntausende deutsche Männer deutsche Bordelle. Unzählige Unternehmen weltweit beschäftigen illegale Billigarbeiter – und Millionen Konsumenten profitieren davon."



Alle Zitate sind aus dem Artikel "Das globalisierte Verbrechen" von Christian Tenbrock: http://www.zeit.de/2007/27/Glob_-Kriminimalit-t